Mit Verwunderung haben wir die Presseberichte der vergangenen Tage aufgenommen. Im Nachgang des Testspiels der Spielvereinigung beim TSV Vestenbergsgreuth wird uns ein „fundierter Umgang mit der eigenen Historie“ abgesprochen, wir hätten gar viele „Weggefährten aus den Fusionstagen brüskiert“. Unsere sachliche Kritik wird aber geflissentlich übergangen und die plakativen Äußerungen auf Spruchbändern als „undankbar“ und „garstig“ bezeichnet. Das ist für uns pure Meinungsmache, die mit dem Grundgedanken des Journalismus wenig zu tun hat. Präsident Helmut Hack lässt sich zitieren, wir wüssten als junge Menschen gar nicht, was damals passiert sei. Solche Vorwürfe werden von verschiedenen Medienvertretern gerne damit verbunden, dass jungen Menschen, die während der Planungen 1995 noch nicht erwachsen waren („in Windeln gesteckt“), das Recht abgesprochen wird, überhaupt Kritik zu äußern.

Doch auch wir sind in der Lage, uns mit der Geschichte unseres Vereins auseinanderzusetzen. Der damalige Beitritt der Fußballabteilung des TSV Vestenbergsgreuth war wohl vernünftig und verhinderte ein Abrutschen des Kleeblatts in die Niederungen des Fußballs. Dem sind wir uns bewusst, auch wenn wir tatsächlich zu diesem Zeitpunkt noch keine jahrzehntelange Fankarriere aufweisen konnten. Alter ist für uns aber kein Indiz dafür, ob Kritik legitim ist oder nicht. In den vergangenen Jahren hat sich die Lage in eine Richtung gewandelt, in der wir es für nötig erachten, endlich den Mund aufzumachen. „Brüskiert“ wurden stattdessen wir als Kleeblatt-Fans in den vergangenen Jahren mehrfach. „Tradition (oder Heimat) Greuther Fürth“ war auf den Trikots zu lesen, auf Reisen wurden wir ernsthaft als Gäste aus „Greutherfürth“ bezeichnet, allenortens ist die Rede von den „Greuthern“. Wir haben diesen Zustand satt!

Die Spielvereinigung ist untrennbar mit der Stadt Fürth verbunden. Weder kommen wir aus „Greutherfürth“ noch sind wir „Greuther-Fans“. Wie schon im Aufruf zum Testspiel dargestellt schickt der TSV mittlerweile wieder eine eigene Fußballmannschaft in den Ligabetrieb. Gerade diese Abteilung war damals aber der SpVgg beigetreten. Es kann hieraus nur eine klare Antwort geben. Die Spielvereinigung Fürth!

Einige ganz rationale Überlegungungen:

„Nur“ neues Management: Welchen Unterschied hätte es gemacht, wenn nur Helmut Hack als Präsident und die „Martin Bauer Group“ als Sponsor zur SpVgg gekommen wären?
Tuspo: Warum wurde, bei Fortführung der Fusions-Logik, nicht auch bei der Übernahme des Tuspo dessen Name integriert?
Dankbarkeit: Übernahmen und Fusionen sind weit verbreitet – warum wird in der Wirtschaft selten allen übernommenen Firmen per Namensänderung gedankt?

Das ist kein unwissendes Rebellentum, wie es uns vorgeworfen wird. Es ist der Kampf um die Identität unseres Vereins, der uns allen schon so viel Schmerz, aber auch schöne Momente beschert hat.

Spielvereinigung Fürth! Damals, heute und für die Ewigkeit!