Für fanfreundliche Anstoßzeiten!

Jener Forderung wird nunmehr seit über 20 Jahren, seit der Gründung des überregionalen Fanbündnisses „ProFans“ in den Kurven und auf den Tribünen dieses Landes Nachdruck verliehen. Viele kreative Aktionen wurden bereits durch die Fanszenen initiiert, Gespräche mit Vereinen und den Verbänden geführt und regionale als auch überregionale Aufklärungsarbeit geleistet. Doch der Profifußball orientiert sich mit dem Argument der internationalen Konkurrenzfähigkeit weiterhin vorrangig an wirtschaftlichen Interessen anstatt an jenen von uns Fans.
Besonders hart treffen die aktuellen Zustände in puncto Anstoßzeiten vor allem die Fans der jeweiligen Gastmannschaft. So haben heute unsere Gegner aus Hamburg über 1200 km an einem Mittwoch zurückzulegen, um ihren Verein in der Ferne zu unterstützen. Hierbei verkommt die sog. „300km -Regel“, welche durch die Verbände eingeführt wurde, einmal mehr zu einer Farce. Bei einer konsequenten Einhaltung besagt diese, dass die Spielorte zweier Vereine, die nicht an einem Samstag gegeneinander spielen, maximal 300 km voneinander entfernt sein sollten. Unzählige Beispiele aus der Vergangenheit bestätigen leider, wie jene Regelung eher einer Utopie als der Realität gleich kommt.  


Und dennoch trägt der Protest der vergangenen Jahre auch Früchte. In den ersten beiden Profiligen wurden aufgrund des öffentlichen Drucks, die Montagspiele gänzlich abgeschafft, wenngleich die dritte Liga erst ab der Saison 22/23 keine Montagspiele mehr zu ertragen hat. Vielmehr spielt hingegen die vorhandene Spieltagzerstückelung weiterhin eine Rolle. Anstatt sich auf einen „Kernspieltag“ am Wochenende zu fokussieren, an dem mindestens 2/3 aller Profispiele ausgetragen werden, sind die Spieltage aktuell über vier Tage verteilt. Die teils sehr kurzfristige Ansetzung der exakten Anstoßzeiten erschweren die Planungen von Fans zudem ungemein.


Nach über zwei Jahrzehnten Protest und gegenseitigen Erklärungen bleibt festzuhalten, dass wir uns weiterhin inmitten des Kampfes für fanfreundliche Anstoßzeiten befinden. Wir fordern die Verbände auf, Interessen von Fans nicht weniger wichtig als die TV-Vermarktung zu behandeln, sondern anzuerkennen, dass Fankultur maßgeblich zum Stadionerlebnis beiträgt. Nämlich volle Stadien mit Stimmung und Emotionen, welche die TV- Vermarktung zunehmend befördern.


Unsere Kernforderungen lauten daher:
– Abschaffung der englischen Woche
– Ende einer weiteren Spieltagzerstückelung
– Fokus auf einen „Kernspieltag“ in den oberen drei Ligen
– Konsequente Einhaltung der 300km-Regelung

Mit der heutigen Protestaktion wollen wir einmal mehr unsere Forderungen ins Stadion tragen, um den Kampf für fanfreundliche Anstoßzeiten am Leben zu halten! Wir möchten an dieser Stelle klar stellen, dass sich unser Protest zu keinem Zeitpunkt gegen unsere Mannschaft auf dem Platz richtet, sondern einzig für die Interessen der Fans. Dies haben wir im Vorfeld an die Mannschaft sowie die Verantwortlichen herangetragen.


Gegen Spieltermine unter der Woche – für fanfreundliche Anstoßzeiten!