Stimmungsboykott gegen Augsburg

Hallo Kleeblattfans,

wir sind schockiert über die momentane Lage des deutschen Fußballs. Die 36 Bundesligavereine haben am vergangenen Mittwoch mit großer Mehrheit den Anträgen der vorangegangenen Sicherheitskonferenzen zugestimmt. Die DFL ist als Verband vor der Politik, der populistischen Berichterstattung und der Polizei in die Knie gegangen. Die Stimme der Fans, die mit der 12:12-Aktion eindrucksvoll bewiesen haben, wozu die Kurven fähig sind, wurde vielleicht wahrgenommen, aber definitiv nicht gehört!

Die Einschränkungen werden wir vor Ort vielleicht nicht zu spüren bekommen. Doch wie ist es in anderen Stadien? Ein Spiel beim ungeliebten Nachbarn kann in Zukunft mit wesentlich weniger Gästefans stattfinden, als das bisher der Fall war. Und das soll also nur die „Chaoten und Randalierer“ aus den Stadien fern halten? Falsch gedacht… Es kann jeden einzelnen von uns treffen, ob gewollt oder nicht.

Wer genau zwischen den Zeilen liest, wird merken, dass diese Anträge nur der Anfang sind! Uns Fans wird vorgegaukelt, wir hätten das Zepter in der Hand und könnten unsere Zukunft selbst schreiben. Falsch! Die Vereine haben es in der Hand in wie fern sie gewisse Anträge ausgestalten und wie das Papier weiterentwickelt wird!

Unserer Meinung nach wird dieses Sicherheitskonzept, welches eher als ein Maßnahmenkatalog ohne zentralen präventiven Grundgedanken anmutet, einem vermeintlichen Anstieg der Gewalt rund um den Fußball nicht entgegen wirken, da lediglich versucht wird innerhalb des Stadions für Ruhe und Ordnung zu sorgen, anstatt die Ursachen, nämlich die gesamtgesellschaftlichen Probleme, zu berücksichtigen.

Wir können nicht einfach zur Tagesordnung übergehen und unseren Verein lautstark und bunt unterstützen wie wir es sonst versuchen zu tun. Der Frust über die getroffenen Maßnahmen und die Nichtbeachtung derjenigen, welche den Fußball ausmachen, sitzt einfach viel zu tief. Daher werden wir heute die erste Halbzeit schweigen und die zweite Halbzeit wieder versuchen Vollgas zu geben. Wir können und wollen niemanden zwingen sich dem Boykott der ersten Halbzeit an zu schließen, doch seid ihr alle dazu eingeladen.

Die Mannschaft, sowie den Trainerstab hätten wir gerne in einem persönlichen Gespräch über unsere Entscheidung und die Beweggründe hierzu informiert. Dies wurde uns leider nicht gestattet! Die sportliche Leitung, sowie die Geschäftsführung haben auf unsere Anfrage hin bestätigt, dass sie an einem Gespräch nicht interessiert sind. Mehr als dieses Angebot können wir leider nicht zum Dialog beitragen! Zu diesem Zeitpunkt wussten die Vereinsvertreter noch nicht einmal in welchem Ausmaß wir unseren Boykott durchziehen werden. Wir dürfen also weiterhin hinterfragen wer nun die beleidigte Leberwurst ist…!

An dieser Stelle möchten wir uns noch herzlich für eure Unterstützung in den letzten Wochen bedanken!

Horidos 1000